Oberwasser bekommen \(oder: kriegen, haben\)

Oberwasser bekommen \(oder: kriegen, haben\)
Oberwasser bekommen (oder: kriegen; haben)
 
Das Wasser, das oberhalb einer Mühle gestaut wird, damit es auf das Mühlrad geleitet werden kann und so die Mühle antreibt, bezeichnet man als Oberwasser. Wer das Oberwasser hat, verfügt somit über die Antriebskraft, ohne die die Mühle nicht arbeiten kann. Im übertragenen Sinn bedeutet die umgangssprachliche Redewendung »Oberwasser bekommen« »in eine günstigere Lage kommen, widrige Umstände überwinden«: Überraschend schnell hatte der Parteivorsitzende wieder Oberwasser bekommen. - Hans Hellmut Kirst schreibt in seinem Roman »08/15«: »Wenn dich die Nazis dösend hinter deinem Schreibtisch sehen, bekommen sie langsam wieder Oberwasser« (S. 894). - Wer [wieder] Oberwasser hat, ist im Vorteil: Nach dem Konkurs hatte er bald wieder Oberwasser.
 
 
Kirst, Hans Hellmut: 08/15. München-Wien-Basel: Verlag Kurt Desch, 1965. - EA 1954/55. 3 Bände.

Universal-Lexikon. 2012.

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